Im vergangenen Geschäftsjahr haben etwa 35 Jungen und Mädchen im RVGH neu mit dem Rudern begonnen. Sie wurden im Wesentlichen betreut von älteren Jugendlichen die zu Beginn der Saison während des jährlich stattfindenden RVGH-Trainerseminars unter Leitung von Renate Wiezowiecki ausgebildet wurden. Diese seit einigen Jahren etablierte Veranstaltung hat sich sehr bewährt. Sie bietet den neuen Ausbildern und Trainern gute Grundlagen, um das Rudern den Kindern zu vermitteln.
Bei der Freiruderprüfung im September 2007 konnten die Kinder überwiegend recht gut mit dem Einer umgehen. Allerdings traten häufig deutliche Schwächen in den Grundlagen der Rudertechnik auf, während Anderes (Standwaagen) offensichtlich sehr intensiv geübt wurde. Hier sollten die Schwerpunkte der Ausbildung überdacht werden.
Die Allerfahrt wurde wie in jedem Jahr sehr gut angenommen: Im darauf folgenden Ruderjahr bröckelt aber das Interesse der Jugendlichen stark ab, so dass die Ilmenaufahrt wieder recht klein ausgefallen ist, obwohl hier die Grundlagen des Bootsführens vermittelt werden,
Auch die früher einmal fast schon legendären Sommerwanderfahrten haben – so hat es den Anschein – an Attraktivität verloren, auch wenn im letzten Sommer mit 14 Jugendlichen eine sehr schöne Fahrt auf dem Main stattgefunden hat. Sind Wanderfahrten nicht mehr zeitgemäß attraktiv? Zu teuer? Konkurrenzveranstaltungen zum Ferienjob? Fühlen sich die Jugendlichen einer – vermeintlich anstrengenden – Fahrt nicht gewachsen? Gehen die Ausschreibungen in der heute üblichen Papierflut unter, fehlt die persönliche Ansprache? Gründe hierfür sind in vielerlei Gesprächen zu finden, aber auch das an sich bewährte RVGH-Konzept ist immer wieder überdenkenswert.
Auch andere Randbedingungen machen die Jugendarbeit des RVGH nicht einfacher: Durch die verkürzte Schulzeit bei gleichzeitig weiter bestehenden anderen Freizeitverpflichtungen sind die Nachmittage der Jugendlichen schnell überfrachtet. Die zunehmende Überalterung der Gesellschaft wird am RVGH ebenfalls nicht vorübergehen. Die große Chance des Vereins besteht aber in der Zusammenarbeit mit dem Gymnasium Hankensbüttel und den anderen Schulen des Isenhagener Landes, auch wenn hier die Verbindung durch jeweils dort tätige engagierte Kontaktlehrer weiter verbessert werden sollte, So ist mindestens der Nachwuchs gesichert.
Nach der sehr erfolgreichen Saison 2006 war bei den Rennruderern in 2007 ein Lehrjahr zu erwarten. Einige der ursprünglich angedachten Projekte sind zudem nicht zustande gekommen (Jungen Jg. 90, Mädchen Jg. 91).
Die Jungen Jg. 92 konnten sich recht gut als jüngster Jahrgang in der neuen Altersgruppe etablieren. Für einen Durchbruch reichte es aber erwartungsgemäß nicht.
Im RVGH sehr stark vertretenen Jahrgang Jungen 93 konnten wir sowohl eine Rennvierer- als auch eine Gigvierermannschaft aufstellen. Erstere war trotz ansprechender Leistungen während der gesamten Saison niedersachsenweit leider nur die Nummer zwei hinter einer außergewöhnlich starken Mannschaft vom Carolinum Osnabrück. Insbesondere durch den gemeinsam besuchten Bundeswettbewerb der 12- bis 14-Jährigen in Werder/Havel wurden diese – auf dem Wasser Gegner – am Land zu Freunden. So soll es sein im Sport!
Die Gigvierermannschaft versuchte sich zunächst beim Landesentscheid der 12- bis 14-Jährigen in Einer und Doppelzweier gegen übermächtige Konkurrenz völlig chancenlos. Aber als Vierer konnte den Jungen beim Landesentscheid »Jugend trainiert für Olympia« bei reglementbedingter Abwesenheit der beiden dominierenden Mannschaften aus Osnabrück und Hankensbüttel dann keiner das Wasser reichen. Landessieg! Nicht ganz unschuldig an diesem Erfolg war aber sicherlich auch der neue Gigdoppelvierer Samurai, der während des Anruderns von Landrätin Marion Lau getauft wurde.
Die Jungen Jg. 95 hatten sich schon sehr bald nach Beginn der Saison zu einem Rumpftrio verkleinert, das in Kleinbooten einige Erfolge erzielen konnte. Die Komplettierung zum Vierer wollte dagegen in der Saison 2007 nur bedingt gelingen. Für 2008 zeichnet sich aber eine Lösung ab, die endlich aus drei, vier bzw. fünf Freunde machen könnte.
Bei den Mädchen konnte nach Ausfall vieler Aktiver lediglich eine Mannschaft Jg. 91 bis 93 gebildet werden. Aufgrund der Zugehörigkeit zu verschiedenen Altersklassen und Schulen waren aber die Startmöglichkeiten sehr beschränkt. Dennoch war die Gruppe mit Spaß dabei.
Immer wieder hat die Saison gezeigt, dass unsere Chance gerade im Viererbereich liegt, da andere Vereine oftmals Probleme haben, ausreichend Nachwuchs zu finden. Wir haben in jedem Jahr neue Anfänger. Aber die Kinder müssen zum Rennrudern angeregt werden! Das umso mehr vor dem Hintergrund, dass wieder einmal in den zuständigen Gremien Pläne kursieren, den Ruderwettkampf »Jugend trainiert für Olympia« stark zusammen zuschneiden. Große Meldefelder sind da sicherlich eine deutliche Sprache gegen solche Vorhaben.
Die »Externen« Peter Kluge und Dominic Imort sind für den Celler RV im Zweier ohne sowie in Renngemeinschaft im Vierer ohne und Achter auf Bundesebene an den Start gegangen. Trotz deutlich gegenüber den Vorjahren intensiviertem Trainings reichte es bei der Deutschen Jugendmeisterschaft nur zu 6. und 5. Plätzen im Vierer bzw. Achter. Für die Saison 2008 haben beide große Ziele.
Die erfolgreiche Arbeit der Rennruderer in den letzten Jahren wurde im Dezember 2007 von der Landesschulbehörde auf unerwartete Weise durch eine großzügige Finanzspritze honoriert. Somit konnte die eigentlich erst für spätere Jahre angedachte Ausstattung von Samurai mit Riemenauslegern und Riemen bereits jetzt durchgeführt werden.
In der neuen Saison werden starten:
Zwei Vierer Jungen Jg. 92/93 in Renndoppel-, Gigdoppel- und Gigriemenvierer, die bei zielgerichtetem Training gute Chancen für eine Teilnahme am Bundesfinale Jugend trainiert 2009 und 2010 haben. Bereits in diesem Jahr ist ein Achterstart beim Landesentscheid angedacht. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass wir für das Landesentscheidwochenende leihweise einen Achter bekommen können.
Je ein Vierer Jungen bzw. Mädchen Jg. 95. Ob das Ziel Landesentscheid der 12- bis 14-Jährigen der Ruderjugend Niedersachsen realistisch ist, wird sich im Laufe der Saison zeigen. Da diese insgesamt vier Mannschaften alle auch Renndoppelvierer fahren, werden wir nicht umhin können, Berserker mit einem weiteren Boot zu ergänzen. Von Landestrainer Klaus Scheerschmidt liegt aber bereits die Zusage zum Ausleihen eines Vierers des Caller RV vor.
In den letzten Wochen haben sich einige Neueinsteiger der Jahrgänge 94 und 95 gefunden, so dass zusammen mit den Anfängern aus 2007 eine oder vielleicht sogar zwei Nachwuchsmannschaften zusammengestellt werden können.
Begrüßenswert wäre es auch, darüber hinaus insbesondere aus der Gruppe der Anfänger 2006 und 2007 in den Wochen vor dem Landesentscheid Jugend trainiert (Ende Juni) noch Spontanentschlossene zu finden, die einfach einmal mitmachen wollen (Meldung bis spätestens Mitte Mai!).
Als Trainer werden in diesem Jahr für den Rennruderbereich zur Verfügung stehen: Matthias Friedrichs, Sören Wrede, Sophie Schultz, Kevin und Sina Lahmann. Schon jetzt vielen Dank!
Wie in den Jahren vorher müssen wir wieder mit den Booten gut haushalten. Bootsschäden können wir uns nicht leisten, insbesondere nicht die durch Nachlässigkeit, Unkonzentriertheit, Coolness usw. verursachten!
Für die Saison 2008 wünsche ich allen Aktiven, ganz gleich welcher ruderischer Interessenlage, viel Spaß und Erfolg bei der Umsetzung der selbst gesteckten Ziele!
Thomas Krummel