Ein Boot als luftiges RVGH-Denkmal
Hankensbütteler Erfolgs-Ruderer mit Bootstaufe geehrt
»Use Lüe« für immer im Gymnasium
Luft ist eigentlich nicht das richtige Element für ein Ruderboot. Doch in diesem speziellen Fall macht der Ruder-Verein am Gymnasium Hankensbüttel eine Ausnahme. Seit gestern hängt das frisch getaufte Boot »Use Lüe« im gymnasialen E-Gebäude unter der Decke der Eingangshalle.
Ein Ehren-Denkmal für sieben RVGH-Eigengewächse, die in den vergangenen Jahren mit Titeln und Triumphen hohe Wellen der Begeisterung auslösten. In vorderster Front natürlich Riemen-Riese Peter Kluge. Nach Tobias Schäfer (2002) und Ingo Tribian (2005) nicht nur der dritte Deutsche Meister aus den Reihen des RVGH und des Gymnasiums, sondern seit Juli auch U19-Weltmeister mit dem Junioren-Deutschland-Achter! Nebenbei strich er gemeinsam mit Dominic Imort, Sören Wrede, Matthias Friedrichs und Steuermann Nils Wengenroth auch noch den Bundessieg im Wettbewerb »Jugend trainiert für Olympia« ein.
Dem Hankensbütteler Aushängeschild oblag es gestern dann auch, das Boot seiner untypischen Bestimmung zu übergeben. Ein Sektkorken-Knall, ein bisschen Schampus übers Holz gekippt und schließlich den Namen enthüllt. »Use Lüe« – das ist plattdeutsch für unsere Leute, erklärte Kluge. Ein Boot zweckentfremdet zur Ehrentafel. »Es wird nie wieder zu Wasser gehen, sondern bleibt in der Schule«, betonte Lutz Petzold. Und mit einem Augenzwinkern fügte der RVGH-Vorsitzende hinzu: »Es ist noch viel Platz auf dem Boot …«
Luft für weitere Namen, die sich auf dem neuen Deckenschmuck im E-Gebäude verewigen können. Denn die Titelträger aus Hankensbüttel sind – das klang in den Grußworten immer und immer wieder heraus – auch Idole. »Vorbilder für die jungen Schüler«, so der Kreissportbundvorsitzende Werner Riedel. Oder »Leuchttürme«, die positive Signale ins Isenhagener Land senden würden, sagte Uwe Hoppmann, Ortsvorsteher aus Kluges Heimatort Glüsingen.
Die glorreichen Sieben: Sie haben den kleinen RVGH weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt gemacht. Teilnahmen an Regatten waren in den Anfängen des Klubs vom Elbe-Seiten-Kanal eine Rarität. Dieser erfuhr in diesem Jahrtausend eine wahre Leistungs-Explosion. Praktisch eine »Kanal«isation des Erfolgs binnen weniger Jahre.
Schlüsselfigur dabei war Trainer Thomas Krummel. »Er hat mit seiner engagierten Arbeit das Fundament für diese Erfolge gelegt«, sagte Gunter Sack, Vorsitzender des Niedersächsischen Schülerruder-Verbandes. Tobias Schäfer und Ingo Tribian standen noch nicht unter seinen Fittichen, wohl aber Kluge und Co. Bäcker Krummel formte, so sein origineller vorweihnachtlicher Vergleich, aus den fünf Hauptzutaten einen aufgehenden Teig. »Das hat man nicht aller Tage. Wahrscheinlich nie wieder.«
Wie heißt es so schön: Sage niemals nie. Der Anblick von »Luftfahrtschiff« Use Lüe sollte den Ehrgeiz der Hankensbütteler Gymnasiasten für Siege auf dem Wasser dauerhaft schüren.
Quelle: Isenhagener Kreisblatt, 15. Dezember 2008
mit freundlicher Genehmigung von www.isenhagener-kreisblatt.de
Von Ingo Barrenscheen