»Doc Butting« sticht in See

Jungfernfahrt für neuen Gig-Doppeldreier mit Steuermann

Wittingen/Alt-Isenhagen. Die Mitglieder des RVGH starteten am Sonnabend in die neue Saison. Wie viele andere Vereine, hatten die Ruderer mit dem schlechten Wetter zu kämpfen. Deshalb wurde improvisiert. Vorsitzender Lutz Petzold hielt seine Begrüßungsrede in der vereinseigenen Werkstatt am Elbe-Seitenkanal.

Bernd Dralle erläutert die CollageDort standen ein nagelneues Boot sowie ein Schaukasten über eines der bekanntesten Mitglieder des RVGH: Dr. Hannshermann Butting. Der im Juli 2000 verstorbene Geschäftsmann war ein Mann der ersten Stunde. Sein Andenken soll nicht nur wegen der beträchtlichen Erbschaft bewahrt werden. Butting fungierte nicht nur als Trainer, sondern auch als langjähriger zweiter Vorsitzender. »Er war ein Vorbild«, resümierte Vereinschef Petzold. Denn der passionierte Ruderer legte in vielen Jahren die meisten Kilometer per Boot zurück. An Buttings sportliches Leben erinnert auch der Schaukasten. Eine bunte »Collage« mit Mütze, Fotoapparat, Lyrabogen und Wein zieren das Bild einer Wanderfahrt in seine Heimatstadt Crossen/Oder. Butting-Tochter Johanna taufte im Anschluss den Gig-Doppeldreier mit Steuermann mit dem obligatorischen Sekt. Und dann lief »Doc Butting« zur Jungfernfahrt in Richtung Wentorfer Brücke aus. Interessant: Das Boot aus der Werft Baumagarten in Warin bei Wismar kann bei Bedarf zu einem Gig-Doppelvierer umgebaut werden.

Quelle: Isenhagener Kreisblatt, 15. April 2002
mit freundlicher Genehmigung von www.isenhagener-kreisblatt.de
Bernd Dralle erläuterte die Collage. Foto: Hintze

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In memoriam: Dr. Hannshermann Butting

Der RVG Hankensbüttel trauert um seinen Ruderkameraden Dr. Hannshermann Butting (* 25.07.1925, † 24.07.2000), der sich seit Gründung des Vereins im Jahre 1975 in unnachahmlicher Weise für unseren Verein eingesetzt hat. In Crossen an der Oder geboren, wurde er bald ein begeisterter und begabter Rennruderer im dortigen Verein und wurde für die deutsche Militärmeisterschaften im Rennachter nominiert. Bedingt durch die Wirren des Krieges hat diese Meisterschaft nicht mehr stattgefunden. Zurück blieb ein junger Ruderer, der bis auf den Punkt trainiert war, aber seine Leistungsfähigkeit nicht unter Beweis stellen konnte.

Später war er jahrzehntelang 1. Vorsitzender des Traditionsvereins Crossen an der Oder, dessen Erinnerung im Ruder-Club Holzminden wachgehalten wurde.

Es vergingen jedoch über 30 Jahre, bis Dr. Butting wieder aktiv ruderte. Erst als der RVG Hankensbüttel 1975 aus der Taufe gehoben wurde und dringender Bedarf an einem weiteren Trainer bestand, wandte sich Dr. Butting erneut dem Rudersport zu.

Sein Wirken als Trainer, stellvertretender Vorsitzender und zuletzt als Ehrenmitglied machten den Verein zu dem, was er ist und wie er ist.

Immer wieder beeindruckte er uns als unermüdlicher Ruderer, der Kilometer um Kilometer auf dem Elbe-Seitenkanal trainierte und mit dieser vorbildlichen Leistung kaum zu übertreffen war.

Die besondere Leidenschaft »unseres Doktors« galt jedoch den Wanderruderfahrten im In- und Ausland. Dort konnte er ungestört seinen geliebten Wanderruderschlag ausüben. Hier ruderte er fast ausschließlich in seinem Skiff Felix, das er nach seinem Crossener Ruderlehrer benannt hatte.

Er skullte um die übrigen Boote herum und fing mit seinem Fotoapparat die Augenblicke ein, an die wir uns ohne die von ihm zahlreich erstellten Fotoalben im Vereinsheim nur schwer erinnern könnten: Aufregende sportliche Erlebnisse auf den Masurischen Seen, auf der Fahrt von Prag nach Meißen und auf der Traverseé in Paris sowie an die zahlreichen Auslandsfahrten und Touren auf Flüssen und Seen in Deutschland.

Mit seiner Fähigkeit, im Alltäglichen und Normalen das Schöne zu erkennen, zu sehen und zu genießen, hat er uns oft beeindruckt.

Wie auch mit seinem stets herzerfrischenden »Guten Morgen«; ganz gleich, wie das Wetter und die Stimmung bei Wanderfahrten auch waren.

Sein unermüdliches Engagement hat viele Kräfte innerhalb des Vereins mobilisiert, und in seiner unaufdringlichen und humorvollen Art hat er wesentlich den Charakter des Vereins entwickelt und geprägt.

So wie wir in den vergangenen Jahrzehnten alle seine großen Geburtstage immer gemeinsam im Boot feierten, so hätten wir es uns auch in diesem Jahr wieder gewünscht. Aber in der Nacht zu seinem 75. Geburtstag verstarb »unser Doktor«.

Wir verlieren mit ihm einen wirklichen Ruderkameraden, einen großen Förderer und Mentor, aber von seiner Aktivität und Heiterkeit wollen wir uns leiten lassen.

Lutz Petzold, Ehrenvorsitzender des RVGH

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