Rudern – Ergometerwettkampf Jugend: Überzeugender Auftritt in Osnabrück
ar Osnabrück. Rudel-Rudern im Trockenen. Unter diesem Motto lässt sich der Ergometerwettkampf des Ratsgymnasiums Osnabrück zusammenfassen. Der Ruderverein am Gymnasium Hankensbüttel (RVGH) nahm an diesem Test für den Landesentscheid Jugend trainiert für Olympia teil – und feierte dabei einen Überraschungserfolg. Das Besondere an diesem Rennen war nicht nur die Form, sondern auch die Organisation. Der Wettkampf wurde weitestgehend von den Schülern selbst geplant. In der gut besuchten Sporthalle des Ratsgymnasiums standen 20 an einen zentralen Rechner angeschlossene Ergometer bereit, auf denen gleichzeitig gerudert wurde. Kinder im Alter von 14 Jahren oder jünger hatten fünf Minuten Zeit, um eine möglichst lange Strecke zurückzulegen. In der Altersklasse zwischen 15 und 17 Jahren waren zwei Kilometer zurückzulegen; der Schnellste wurde zum Sieger gekürt.
Der jüngste RVGH-Teilnehmer Oliver Röpke überzeugte im 27 Teilnehmer starken Feld. In den fünf Minuten legte er virtuelle 1000 Meter zurück und sicherte sich so die Medaille für Platz drei. Trainer Thomas Krummel war stolz: „Eine sehr schöne Leistung!“ Kiara Müller, Miriam Schmidt und Mayleen Lütkehölter sparten ihre Kräfte für den Endspurt und erreichten so allesamt Plätze im oberen Mittelfeld ihres Rennens. Noch stärker in der Endphase präsentierte sich Mats-Ole Blaue, der das Feld von hinten aufrollte und einen guten siebten Rang einfuhr. Jan Burmeister landete im selben Rennen im Mittelfeld. Eine schwere Aufgabe wartete auf Susanne Krummel und Johanna Schiller. In der Kategorie der 15- bis 17-Jährigen gehörten sie zu den Jüngsten und starteten zudem erstmals über die 2000 Meter-Distanz. Mit den Plätzen vier und sieben (bezogen auf den jüngsten Jahrgang dieser Kategorie) konnten beide aber durchaus überzeugen. „Schade, dass die beiden keine zwei Partnerinnen zum Komplettieren eines Vierers haben“, bedauerte Krummel.
Das umkämpfteste Rennen gab es bei den Jugendlichen der älteren Jahrgangsklassen. 79 Teilnehmer sorgten für ein sehr hohes Niveau. Steffen Dralle und Simon Schulze erreichten mit den Rängen drei und vier Topplatzierungen. Aber auch die anderen Starter vom RVGH, Hauke Müller (19.), Felix Kompalla (22.), Heiko Drögemüller (23.), Joris Wiemer (31.) und Lorenz Ernst (39.), verbuchten alle deutlich bessere Zeiten als noch vor einigen Wochen beim herbstlichen Vortest. In der Mannschaftswertung reichte das dennoch nicht für eine Medaille. Hinter dem Carolinum Osnabrück, dem Besselgymnasiums Minden und dem Ratsgymnasium Osnabrück landeten die Hankensbütteler auf dem vierten Platz.
Abschließend stand noch die Achterstaffel der Jungen (Jahrgang 1997 und jünger) aus. Die oben Genannten wurden durch Tom Reisewitz ergänzt. Die Aufgabe: Acht Ruderer hatten nacheinander jeweils 500 Meter auf demselben Ergometer zu spurten, mit fliegendem Wechsel. „Das garantiert gut zwölf Minuten Spannung pur, ein würdiger Ausklang des Ergometerwettkampfs“, meinte Krummel. Der RVGH ging zwar nur als Außenseiter, aber trotzdem mit einer schlagkräftigen Truppe an den Start. Die Hankensbütteler bauten auf eine Endspurttaktik und ließen zunächst ihre schwächsten Aktiven auf das Ergometer. An sechster Position übernahm Reisewitz das Rennen. Die Aufholjagd des RVGH begann. Steffen Dralle überholte dann sogar das bis dahin führende Ratsgymnasium. Die Überraschung war zu Greifen nah. Für die letzten 500 Meter übernahm Simon Schulze. Auf einer Welle der Euphorie getragen und von seinen Kollegen angefeuert, baute er den Vorsprung weiter aus und ruderte die Hankensbütteler zum Sieg. „Unglaublich, ein Wahnsinnserfolg, der dem guten Abschneiden aller Aktiven das Sahnehäubchen aufsetzt!“, lobte Krummel. Allerdings waren beide Osnabrücker Achter auch nicht in Bestbesetzung angetreten. Auf dem Erfolg ausruhen gilt ohnehin nicht. „Die Qualifikation für Berlin als erklärtes Ziel dieser Saison ist noch lange nicht geschafft!“ Für das Bundesfinale muss sich der RVGH erst noch beim Landesentscheid Jugend trainiert für Olympia durchsetzen.
Quelle: Isenhagener Kreisblatt, 05. März 2016